Marbach
(Gomadingen
Krs. Reutlingen). Wie
alljährlich im Herbst war am Tag der Deutschen Einheit und am 6.
Oktober 2019 wieder
die Hengst-Parade im Haupt und Landgestüt Marbach auf dem Programm.
Bereits die Premiere am 29. September war wie die Vorstellung am
bundeseinheitlichen Feiertag mit jeweils 8.500
Zuschauern
ausverkauft. Und es sollte wieder eine denkwürdige und wunderbare Show
rund und natürlich mit dem Pferd werden. Das Wetter war herbstlich kühl,
aber mit zeitweisen Auftritten der Sonne angenehm für Mensch und Tier.
Als
roter Faden führte durch das vierstündige Showprogramm der “Ritter
von der traurigen Gestalt", Don Quijote de la Mancha, mit seinem
Pferd Rosinante und dem Kumpanen Sancho Panza. Auf der Suche nach seiner
Traumfrau Dulcinea nimmt er den Kampf gegen die Windmühlen auf, schlägt
vermeintliche Riesen in die Flucht, die er in den Marbacher Schaubildern
mit schnellen Gespannen, eleganten Reitern und stolzen Pferden zu erspähen
glaubt. Da er dem lesen von Ritter Romanen verfallen war, konnte er
nicht mehr zwischen Dichtung und Wirklichkeit unterscheiden, hielt sich
gar selbst für einen waschechten Ritter und die Abenteuer glaubte er,
sind sein Schicksal auf der Suche nach seiner Traumfrau.
Rund 100 Pferde,
Reiter und Kutschen Lenker, Tänzerinnen und vieles mehr stellten ihr Können
unter Beweis und ernteten viel Applaus von den Zuschauern.
Die
spanische Sonne in Marbach
Dieses
Jahr stand im Zentrum das Gastland Spanien mit den Reitern und Tänzerinnen
des ehemals königlich-spanischen Marstalls von 1570 in
Córdoba, Córdoba Ecuestre. Spanisches Flair vermittelten auch Ana
Ayromlou und Oliver Jubin, die Tanzschule Gitte Wax, die Voltigiergruppe
Marbach und die Reiter-Gruppe Bruns Anadalusier in der großen Arena,
die teilweise überdacht werden soll. Der baden-württembergische
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Peter Hauk, Minister für ländlichen
Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, brachten auf jeden
Fall schon eine Finanz-Zusage bei ihrem Besuch mit.
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Beeindruckende
Beherrschung von Tier und Gespannen
In
zwei Schaubildern präsentierten die Marbacher und Ihre Gäste ihr Geschick
an den Leinen. Sie zeigten beeindruckende Fahrkünste bei der Zwölfspänner-Galopp-Quadrille.
Auch die Schwarzwälder Kaltblüter bauten sich vor dem Dampfwagen
richtig auf und flogen mit donnernden Hufen durch die Arena. Das Gestüt
hat
sich auch zur Aufgabe gemacht diese Pferde-Rasse vor dem Aussterben zu
retten. Meine, dafür gebührt ihm besonderes Lob.
Schwergewichte
aus Nordrhein-Westfalen
Eine
eindrucksvolle Quadrille boten als
Publikums
Highlight die 24 “Schwergewichte" aus dem Nordrhein-westfälischen
Landgestüt Warendorf, dem Schweizer Nationalgestüt Avenches und aus
Marbach. Sie ließen die Arena unter ihren Hufen regelrecht erbeben.
Parcours-Geschick
war gefragt
Ein
Spaß für Alt und Jung waren die packenden Duelle in einem
anspruchsvollen Speedtrail, der in der südeuropäischen
Arbeitsreitweise Working Equitatio geritten wird. Und einem kniffligen
Fahrparcours. Angetrieben von den begeisterten Zuschauern wurde das ein
oder andere Mal eine neue bessere Rundenzeit phonetisch gefeiert. Und
heftigen Applaus gab es dann für die Sieger dieses Wettbewerbes. Ein
wunderbares Spektakel.
Und
es gab viele weitere Höhepunkte, welche die rund 4 Stunden zu einem schönen
Erlebnis machten. Don Quijote war am Ende seinem Traum und seiner
Traumfrau Dolcinea einmal ganz nah, als sie über ein Drahtseil, das über
die Arena gespannt war, hereinschwebte. Aber letztendlich entschwand sie
dann doch auch wieder und der Ritter der traurigen Gestalt machte sich
auf die weitere Suche nach ihr. Eben mal eine Geschichte ohne das berühmte
“Gute Ende“. Aber nur die Geschichte endete so, die Veranstaltung
war am Ende ein voller Erfolg, was man am Schlussapplaus deutlich hören
konnte.
Im
nächsten Jahr dann wieder eine Hengstparade in Marbach. |