Marbach (Gomadingen
Krs. Reutlingen). Wieder, wie immer im Herbst, war diesjährig am 24.9.,
1. und 3.10., Tag der Deutschen Einheit, die Hengst-Parade im Haupt und
Landgestüt Marbach ein beeindruckendes Ereignis, bei dem die Schönheit
und Eleganz von Vollbluthengsten im Mittelpunkt stand.
Ursprünglich
waren die Hengstparaden eine Veranstaltung für Züchter, heute sind sie
ein Pferdefest für alle: Die Besucher erwartete ein vielfältiges
vierstündiges Schauprogramm in der großen Arena des ältesten
deutschen Staatsgestüts.
„Die
Marbacher Hengstparaden sind eine wunderbare Möglichkeit, den Menschen
das Kulturgut Pferd zu präsentieren und zu zeigen, was wir hier im
Haupt- und Landgestüt Marbach alles tun“, sagt Landoberstallmeisterin
Astrid von Velsen-Zerweck. „Das gesamte Team aus rund 250 Aktiven und
rund 150 Pferden hat ein beeindruckendes Programm auf die Beine
gestellt, das nicht nur Pferdefreunde bestens unterhalten und
beeindruckt hat.“
Auf
dem Programm standen zum Beispiel aufwändig inszenierte Schaubilder,
rasante Vorführungen rund um den Pferdesport, die Präsentation
verschiedener Pferderassen in ihrer typischen Nutzung sowie spannende
Einblicke in die Pferdeausbildung und -zucht. Ein Friesengespann zeigte
Ausschnitte der Gründung und Geschichte der Niederlande. Am Ende sah
man Friedensreiter im Hobby Horsing Stil über den Sandplatz
galoppierten. Dazu läutete auf einer Kutsche die Friedensglocke.
Eine
besondere Rolle spielte in diesem Jahr das Gastland Niederlande, auf
dessen Geschichte, Kultur und typische Pferderasse, die Friesen, das
Programm der Marbacher Hengstparade Bezug nahm. Einer der Höhepunkte
war der Auftritt der De Fryske Kutschen-Quadrille: Acht historische
Chaisen, jeweils gezogen von zwei „Schwarzen Perlen“ und gelenkt von
einem Paar in historischer Tracht, zeigen eine einzigartige Formation.
Durch das Programm führte Jan Tönjes, Chefredakteur des Pferdemagazins
St. Georg, der bereits seit 2007 die Marbacher Hengstparaden mit
Fachkenntnis und Charme und Witz moderiert.
Jedes
Jahr wieder, die Marbacher Kinderstube. Im Frühjahr geborene
selbstbewusste Fohlen werden von den Azubis des Gestüts, zusammen mit
ihren Müttern, vorgeführt. Das eine oder andere Fahlen hat es eilig
sich zu seinen „Kumpels“ zu gesellen, anstatt lange Posen stehen müssen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und
Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck
An
der Premiere am 24. September eröffnete der Baden-Württembergische
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Hengstparaden. Er war in
Begleitung seiner Frau Gerlinde, dem Landwirtschaftsminister Peter Hauk
und zahlreichen Politikern aus dem Landtag Baden-Württemberg, dem
Deutschen Bundestag und dem Europaparlament gekommen, beziehungsweise
mit der Kutsche eingefahren. Und es sollte wieder eine denkwürdige und
wunderbare Show rund und natürlich mit dem Pferd werden. Das Wetter war
Spätsommerlich angenehm, mit zeitweisen Auftritten der Sonne und damit
angenehm für Mensch und Tier.
Eines
der vielen Highlights waren „Marbachs silberne Herde“. Die silbernen
Araber, Marbachs ganzer Stolz, folgten ihrem Anführer in der Arena
galoppierend in wilden Wogen von einer zur anderen Seite und
ventilierten zwischendurch, was aussah wie ein wogendes Getreidefeld im
Wind. Einfach faszinierend und wunderschön.
Marbachs
„Silberne Herde“
Im
nächsten Jahr dann wieder eine Hengstparade in Marbach. |