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FACHMESSE

südback 2022 zeigt: Branche startet durch

VON CHARLY HAFNER

STUTTGART. „Die Südback, Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, hat ihre Rolle im Bäcker- und Konditorenhandwerk mehr als bestätigt und ihre Bedeutung unter Beweis gestellt. Trotz der multiplen Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht, kamen die Fachbesucherinnen und Fachbesucher mit der Absicht zu investieren auf die südback. Die Messe hat somit den Blick nach vorne geöffnet und Orientierung gegeben“, sagt Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, zum Abschluss der südback 2022.

35.384 BesucherInnen hungrig auf Austausch mit rund 600 Ausstellenden / Investitionen werden trotz zahlreichen Herausforderungen getätigt. Vier Tage lang sorgte die Messe nicht nur für einen leckeren Geruch und volle Messehallen auf dem Stuttgarter Messegelände. Sie war auch Drehscheibe für den Austausch von Innovationen und Trends für das Bäcker- und Konditoren-Gewerbe. 35.384 Besucherinnen und Besucher kamen vom 22. bis zum 25. Oktober 2022 auf die Messe Stuttgart und sorgten dafür, dass die Südback einen Andrang auf dem Niveau der letzten Veranstaltung 2019 erlebte. Die Fachmesse für Bäckerei und Konditorei präsentierte bei ihrer 29. Ausgabe in fünf Hallen wieder alles rund ums Backen – von Arbeits- und Betriebstechnik, Rohstoffen, Handelswaren bis zu Geschäftseinrichtung und -Ausstattung. Der neue Eisbereich powered bei GELATISSIMO, der einmalig bei der Südback 2022 stattfand, präsentierte ein vielfältiges Angebot, Trends und Ideen zur handwerklichen Herstellung von Speiseeis.

 

Kaffee ist Umsatzbringer für Bäckerei, Konditorei und Café

Kaffee sorgt für gute Umsätze – und das, obwohl der durchschnittliche Kaffeekilopreis, abhängig von der Sorte, laut der International Coffee Organization (ICO) von Januar 2021 bis Januar 2022 um 50 oder gar 100 Prozentgestiegen ist. Die Preissteigerung hat vielseitige Gründe: Zum einen sorgen schlechte Ernten in Folge von Dürren, Frösten und anderen Wetterextremen in den Anbaugebieten für geringere, verfügbare Mengen Kaffees, anderseits ist der weltweite Kaffeekonsum gestiegen, was den Preis ebenfalls in die Höhe treibt.

Dennoch ist die Bereitschaft, für guten Kaffee Geld auszugeben, hoch. „In kaum einem anderen Land wird so viel und so gerne Geld für Kaffee ausgegeben, wie in Deutschland“, meint Detlev Schlünder, Vertriebsleiter Deutschland der Bartscher GmbH. „Wenn KundInnen allerdings vier Euro für einen Cappuccino zahlen sollen, dürfen sie durchaus eine gewisse Qualität erwarten.“ Einfluss auf die Qualität des Kaffees haben neben grundsätzlich hochwertigen Lebensmitteln vor allem die Kaffeemaschine und der Mensch, der davorsteht. Eine Siebträgermaschine suggeriert Qualität und zeigt handwerkliches Können, kann aber nicht von jedem bedient werden. Daher entscheiden sich viele KollegInnen der Bäcker- und Konditoreibranche für einen Kaffeevollautomat.

 

Differenzierung durch Beratung und exzellenten Kundenservice

„Ein erfolgreiches Kaffeegeschäft beginnt mit der Bohne“, erläutert Katja Scholz, Product Manager bei Melitta Professional. „Mit Kaffee aus fairer, ökologischer Produktion in Top-Qualität und mit bestem Geschmack können sich BetreiberInnen von Cafés, Bäckerei- und Konditoreibetrieben mit starken Akzenten für Nachhaltigkeit und Genuss hervorheben. Wir unterstützen sie dabei, indem wir Espresso, Café Crème und Röstkaffee auch in Bio- und Fairtrade-Qualität anbieten.“ Gäste und KundInnen wollen zunehmend mehr darüber erfahren, wo ihre Lebensmittel herkommen, unter welchen Bedingungen sie produziert und verarbeitet wurden und fragen daraufhin gezielt nach. Für Cafés, Bäckerei- und Konditoreibetriebe gilt es also, Erlebnisse zu schaffen und Geschichten von der Bohne bis zur Tasse Kaffee zu erzählen. Wer die passenden Antworten liefern kann, sorgt schließlich für eine stärkere, vertrauensvolle Kundenbeziehung. „Um sich mit dem besten Kaffee der Straße von der Konkurrenz abzuheben, eignen sich auch spezielle oder gar eigene Röstungen und Private Labels, die Diversität vermitteln und betonen, dass dem Betrieb Regionalität und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen wichtig sind“, führt Marko Bachmann, Sales Director für Deutschland und Österreich bei eversys, aus.

Nachhaltigkeit auch oder gerade bei Bäckereien und Cafés

„Der Einsatz nachhaltiger Produkte ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut fürs Geschäft“, weiß Julia Piechotta, Geschäftsführerin der Spoontainable GmbH. „Bäckereien und Cafés sollten ihre Gäste aktiv darauf aufmerksam machen, dass sie entsprechende Waren im Programm haben.“ Piechotta hat zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Amelie Vermeer im vergangenen Jahr Rührstäbe aus geretteten Kakaoschalen entwickelt, die im to go-Geschäft die Plastikstäbchen ersetzen. „Die essbaren Rührstäbe können statt Keks zum Coffee to go mitgegeben werden. Ein Kostennachteil entsteht so nicht“, sagt Piechotta.

Der Verzicht auf Plastik ist für viele Betriebe schon lange ein Anliegen und spätestens mit der Pflicht zur Mehrwegvorhaltung, die ab 2023 in Kraft tritt, führt kein Weg mehr daran vorbei. Unternehmen wie GEBAS unterstützen ihre KundInnen dabei mit einem angepassten Produktportfolio. „Wir haben schon seit 2017 to-go-Becher im Programm, die nach aktueller SUPD-Regelung als plastikfrei gelten. Sie dürfen in die Papiertonne und erfordern keine Vorhaltung von gleichwertigen Mehrwegbechern“, erklärt Andrea Sieben, Geschäftsführerin von GEBAS GmbH.

 

Enge Zusammenarbeit mit den Partnern der südback

Auch die ideellen und fachlichen TrägerInnen der südback zogen ein positives Fazit nach Messeschluss. Gunter Hahn, Geschäftsführer bei der BÄKO-ZENTRALE eG, berichtete vom Drang der Branche, ihre Neuheiten auf der südback zu zeigen: „Bereits der Samstag als erster Messetag war super. Wir haben eine sehr hohe Besucherqualität wahrgenommen. Die Aussteller haben viele Innovationen mitgebracht, die viel Zeit hatten zu reifen. Die südback ist ein ermutigendes Signal an die Branche und hat die Strahlkraft, die das Bäckerhandwerk braucht.“

Auch Martin Reinhardt, Landesinnungsmeister vom Landesinnungsverband für das Württembergische Bäckerhandwerk e. V., war begeistert von der positiven Stimmung in den Messehallen: „Wir haben an allen Messetagen bei Ausstellern und Besuchern ein Lachen im Gesicht gesehen, man hatte nicht das Gefühl, dass wir eine Krise haben. Das ist ein tolles Zeichen, die südback hat eine positive Wirkung auf die Branche: Wir starten jetzt durch.“ Klaus Vollmer, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbands des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg, blickte nicht nur mit Freude auf die vergangenen Messetage, sondern schon auf die kommende Veranstaltung: „Wir als Landesverband der Konditoren freuen uns, dass wir am Erfolg von 2019 anknüpfen konnten und danken allen Beteiligten.

Jetzt gilt: „Nach der Messe ist vor der Messe“ am 26.bis 29. Oktober 2024.“

Personalbeschaffung ist nicht Handwerker – Sache, dafür gibt es Profis

Maschinen, Produktionsstraßen und anderes zur Erleichterung und für Qualität

Viele Angebote, auch Berufsbekleidung, Zubehör etc. zum Informieren

Trend-Talks, praktische Vorführungen und Diskussionsrunden

Carlo-Wildt-Pokal 2022 Lehrlingswettbewerb für Konditorinnen und Konditoren des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg 
Aufgabe: Dekorieren einer Klein-Torte zum Thema: „KONTRASTE“

Die Vielfalt des traditionellen Bäcker- und Konditoren-Handwerk

 

Ausnahmsweise fand der Grand Prix GELATISSIMO auf der südback 2022 statt
Gelati in allen Variationen

 

Paint Paillasse - Mehlmischung aus der Schweiz für handgemachte Bäcker-Brote

 

Alle Fotos: © Charly Hafner

Und eine Foto-Show auf unserem YouTube-Kanal

 

 

10.10.2022
 


 

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Letzte Aktualisierung 15.02.2023