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Wieder mal auf dem Rücken der Verbraucher geurteilt?

Verbot - kein Wettbewerb bei Medikamenten

VON CHARLY HAFNER
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Sorry, sind nicht die Verbraucher, besser noch die Patienten, wieder die Verlierer nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes? Medikamente mit Rabatten darf es bei uns in Deutschland nicht geben, so die Bundesrichter. Die Apotheker haben wieder einen Sieg errungen Wo bleibt wieder mal der Verbraucher? Und  wo  die


gemeinsam im Haushalt leben, werden Freibeträge berücksichtigt. Der Freibetrag beträgt für den Ehegatten oder Lebenspartner 4.977 EUR und für jedes im Haushalt lebende familienver- sicherte Kind 7.008 EUR.  Als   Einkommen werden alle regelmäßigen Bruttoeinnahmen, wie Arbeitsentgelt/-einkommen,     Renten, 

vielgepriesene  freie Marktwirtschaft?

>>Wettbewerb belebt das Geschäft<<

Das ist eine alte Marktweisheit. Darf aber nicht immer gelten? Warum müssen oder können sich ‚Apotheker nicht dem Markt anpassen und dem Wettbewerb stellen? Mittelalter-Gehabe? Es geht beim gigantischen  Medikamentenmarkt wieder nur um die Pfründe der Produzenten oder des Apothekenhandels.  Wann kämpfen die Verbraucher für einen gerechten Wettbewerb, also um Ihre Rechte? Wettbewerb des Marktes,  warum nicht bei Arzneimitteln und warum nicht in Deutschland? Warum zum Beispiel bekommt der Urlauber aus Deutschland in der übrigen Europäischen Union Medikamente teilweise bis  zu und noch über 50 % billiger als in Deutschland? Es handelt sich dabei keinesfalls um Medikamente von Irgendwo. Es sind hauptsächlich auch Medikamente aus Deutschland, aus deutschen Firmen, von der deutschen Pharmaindustrie. Warum sind im Vergleich in Deutschland gefertigte Medikamente im Ausland großteils günstiger als bei uns und wo bleibt das Recht des Verbrauchers beziehungsweise Patient auf bestmögliche Versorgung für jedermann bzw. jedefrau? Ist es nicht so, dass gerade unsere älteren Mitbürger und –innen, meist Rentnerinnen und Rentner mit immer kleinerem Geldbeutel entlastet werden könnten und sollten? Sie sind es die nicht selten 10%, 20% oder mehr ihres Einkommens für Medikamente ausgeben müssen?

>>Als Einkommen werden alle regelmäßigen Bruttoeinnahmen zugrunde gelegt.<<  

Ja es gibt wohl die Befreiung durch die Krankenkasse. Die Belastungs- bzw. Zuzahlungsgrenze liegt bei 2 % der jährlichen Bruttoeinnahmen, bei chronisch erkrankten Personen, die sich  therapiegerecht   verhalten,  reduziert  sich der Betrag auf 1 %. Für den Ehegatten und familienversicherte Angehörige,     die

 

Arbeitslosengeld, Krankengeld, Kapital - und Mieteinkünfte, sowie Unterhaltszahlungen zugrunde gelegt. Aber für viele bleibt trotz der Befreiung die Belastung immer noch hoch. Von denen die eine Befreiung nicht beantragen, muss jedes Jahr neu gemacht werden, ganz abgesehen. Bei vielen ist es aus falscher Scham oder einfach Nichtwissen oder Unkenntnis.

>>Wichtiger als die Verteilungskämpfe zwischen Pharmaindustrie Apotheken,  Krankenkassen und dem Verbraucher >>

Wer kämpft mal für diese Gruppen die Medikamente „konsumieren“ und bezahlen? Selbst können sich diese Verbrauchergruppen nicht organisieren. Sozialverbände und Gewerkschaften könnten hier Mitkämpfer sein. Eine Lobby für Medikamenten-Verbraucher, das wäre mal was. Eine Lobby eben für gerade unsere älteren Mitbürger die auf Medikamente angewiesen sind um ein noch menschenwürdiges weiteres Leben zu haben oder gar um ein zu frühes Ableben zu vermeiden Wer setzt sich  auch für ältere Mitbürger, Kranke, Rentner und so weiter ein, die häufig oder dauernd Medikamente benötigen, wie chronisch Kranke. Bei diesen wäre eine finanzielle Entlastung angebracht. In Zeiten in denen eine Rentenerhöhung nur  0,25 % beträgt und damit nicht mal die Preissteigerungsrate auffängt. Und auch, dass es sich bei vielen Verbrauchern durch einen freien Wettbewerbsmarkt nur um kleinere Ersparnisse bei Medikamenten handeln könnte,  wäre eine Entlastung für viele andere wichtig. Und zwar alle Mal wichtiger als die Verteilungskämpfe zwischen Pharmaindustrie, Apotheken, Krankenkassen und Verbrauchern. Warum nur steht auch hier im Text immer der Verbraucher am Schluss? Hat man uns das so beigebracht, als richtig? Hier sollte ein Umdenken beginnen. Märkte ändern sich ständig und alle Beteiligten müssen sich anpassen. Warum nicht auch der Markt der Apotheker?

 

(BGH - Urteil Oktober 2013)

 

 

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Letzte Aktualisierung 09.01.2015

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