Aus meiner journalistischen Arbeit hier für Online-Leser eine Auswahl

 

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Charles Knie:

So ein Zirkus…
Ein Leckerbissen für Aug’ und Ohr


VON CHARLY HAFNER


So mancher träumt davon Direktor eines Zirkus zu sein. Glitzer, Glimmer, Artisten, Zirkusmusik live und der Geruch von wilden Tieren in der Manage. Sascha Melnjak hat sich 2006, nach der Ausbildung zum Kaufmann, diesen Kindheitstraum erfüllt. Er übernahm damals von Charles Knie den Groß-Zirkus. Der gesamte Fuhrpark wurde ausgewechselt und eine neues Zelt mit 38,5 m Durchmesser wurde angeschafft. Seit 2010 mit modernisiertem Programm als Zirkus-Revue. Heute, 2015, ist der Zirkus unter seiner Leitung und dem wirtschaftlichen Management, zum zweitgrößten in Deutschland aufgestiegen. „Das augenblickliche Ziel von jährlich 500.000 Besuchern ist erreicht, trotz der längeren Hitzeperiode im Sommer. Dafür muss sich der Direktor voll auf seine Aufgabe konzentrieren können und da kann es nicht sein, dass er daneben noch selbst in der Manage auftreten muss oder andere zusätzliche Aufgaben übernehmen könnte. Diese Besucherzahl ist auch nötig um alle Kosten eines Zirkusbetriebes decken zu können. 

       
Marek Jama mit tieren aus aller Herren Länder

Der geringste Anteil sind nicht Futterkosten für die Tiere. Bedeutend höher schlagen die Kosten für Versicherungen, Berufsgenossenschaft, Gema-Gebühren, die Lohnnebenkosten und die vorbereitende Werbung zu Buche", informiert der Pressesprecher Patrick Adolph. Er ist schon Jahrzehnte mit Herz und Seele in der Zirkusbranche tätig und zuhause. In der Zirkusverwaltung sind sieben Personen, drei vor Ort und drei von Zuhause aus, tätig. Übrigens, Zirkusbesuche zählen nach Besuchen von Fußballspielen zu den beliebtesten Freizeitvergnügungen. Im Jahr werden vom Zirkus ungefähr 50 deutsche Städte bereist. Rund 100 Mitarbeiter, über 100 Tiere und mehr als 200 Fahrzeugen gehören zum Zirkus.


Schönes Ambiente schon beim Eintritt in das Vorzelt des Chapiteau

Bereits beim Eintritt in das Vorzelt, in dem sich die Besucher vor der Vorstellung und in der Pause verköstigen lasen können ist klar, es ist nicht der übliche Zirkus. Verlegter Kunststoffboden, anstatt Kies, Sägemehl oder anderes, Wandbehänge mit Bildern der Artisten und rote Vorhänge machen ein angenehmes Ambiente. Und dann das Chapiteau mit 1438 Einzelsitzplätzen und Lehne. So lässt es sich gut und bequem beim etwas mehr als zweistündigen Programm sitzen und die achtzehn Zirkusnummern voll genießen. Und das Showbalett, die Artisten und Tiere werden mittels der modernen Lichtanlage ins rechte Licht gerückt. Bezaubernd und effektvoll mit künstlichem Nebel in allen Farben unterstrichen. Dazu was selten gewordenes, eine Live-Zirkuskapelle mit acht Musikern. Die Kosten dürften dafür verantwortlich sein, dass es sie in den meisten Zirkussen seit langem nicht mehr gibt. Eigentlich schade.


Darbietungen auf höchstem künstlerischen, artistischen und dressurischem Niveau


Elvis Errani und drfei Damen auf dem Boden - gekonnt und behutsam der Elefant

Alle Höhepunkte des Programms vom Zirkus Knie beschreiben kann und muss man nicht. Es geht nichts über das selbst erleben, sehen genießen und staunen. Es ist die pure Faszination im Spiel des Lichtes, und Nebels getragen von live gespielten Melodien und klassischen Zirkuslieden. Das ist Zirkus der Perfektion und so lieben ihn noch immer viele Menschen trotz oder eben wegen der Vielfalt an anderen optischen und akustischen Reizen unserer Zeit. Zwei besonders außergewöhnliche Auftritte sollen aber doch erwähnt werden. Einmal Elvis Errani aus Italien. Zur Zeit der wohl weltbeste Elefantendresseur. Drei indische Elefantendamen lenkt und leitet er allein nur mit seiner Stimme und Gesten. Keine Peitsche, kein Stock. Einfach exzellent und gewaltfrei. Dafür hat Errani 2009 und 2015 jeweils den „Bronzenen Clown" beim Internationalen Circusfestival in Monte Carlo verliehen bekommen. Und dann noch der Auftritt von Tom Dieck Jr. mit seiner gemischten Raubtiergruppe. Er erhielt ebenfalls 2014 einen „Bronzenen Clown" 


Tom Dieck Jr. ohne Peitsche und Stock

beim Circusfestival in Monte Carlo. Er hat eine der derzeit größten Raubtiergruppen im Zirkus mit zwei Liger (Paarung aus Tiger und Löwe), zwei prachtvolle, majestätische weiße Löwenmänner und fünf Bengal-Königstiger.


Ein Zirkusbesuch lohnt sich

Auch alle anderen Künstler liefern artistische und spektakuläre Darbietungen ab. So wie beilspielsweise der 3-fache Salto Mortale am Trapez, von der Flying Costa-Truppe aus Brasilien, hoch oben im Chapiteau. Nicol Nicols mit seinem Drahtseilakt und Salti vor- und rückwärts auf dem Drahtseil. Cesar Dias der moderne Clown. Preisträger des internationalen Circusfestivals in Budapest 2014.


Flying Costa-Truppe aus Brasilien hoch oben im Chapiteau 

Gekonnte und begeisternde Auftritte und auch musikalische Darbietungen in den kurzen Umbaupausen. Die Aufzählung von weiteren Höhepunkten, Artisten und Tieren ließe sich noch fortsetzen. Es würde dem Unterhaltswert, auch bei detailliertester Beschreibung nicht gerecht. Man sollte es live erleben bei einem Zirkusbesuch.


Finale

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Näheres über den Zirkus, das Programm und Tournée-Daten auf www.zirkus-charles-knie.de


Eine Bildershow ist im Foto-Archiv.

22.10.2015

 

 

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Letzte Aktualisierung 08.11.2015

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